Charette

 

Kunst war in Knokke-Heist schon immer ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität.

Knapp 90 Galerien und Museen gibt es hier, und dazu noch Dutzende von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Einige dieser Kunstwerke haben einen richtiggehenden Kultstatus erreicht und gehören zu den Dingen, auf die unsere Einwohner und Inhaber eines Zweitwohnsitzes hier so stolz sind. Zeitgenössische Kunst im Straßenbild und am Strand beinhaltet auch die eine oder andere Herausforderung.

Vom 19. bis 21. September 2022 wurden zu diesem Thema mit fünf internationalen Fachleuten sowie Entscheidungsträgern und Mitarbeitern der Stadt Beratungen durchgeführt. Diese fanden nach dem sogenannten Charette-Verfahren, einer öffentlichen Planungsmethode zur Stadtentwicklung, statt. Die Kernfrage war, wie man die Kunst im öffentlichen Raum von Knokke-Heist langfristig weiterentwickeln könne.

Weltklasse und Spitzenqualität
Der Direktor des Kunstzentrums Wiels, Dirk Snauwaert, die Direktorin des Museum Voorlinden in Wassenaar, Suzanne Swarts, der Architekt Paul Robbrecht, der Künstler Thomas Lerooy und die Direktorin des Kulturzentrums Ter Dilft, Griet Ivens, stuften zwei unserer 48 monumentalen Kunstwerke als Weltklasse ein. „Die verwunschene Gegend“ von René Magritte im Casino und „Le Dragon“ von Niki de Saint Phalle in de Zoutelaan.15 weitere Werke bewerteten sie mit dem Prädikat „Spitzenqualität“. Hierzu gehören bekannte Kunstwerke wie „Die winkenden Krabben“ (Panamarenko, Zegemeer), „Erste-Hilfe-Posten“ (John Körmerling, Zeedijk in Höhe Lichttorenplein), „Ask the animals and they will teach you“ (Jeremy Deller, Van Bunnenplein), „AVL-Männer“ (Joep Van Lieshout, A. Hansplein) und der „Mikado Streetlamp Tower“ (Tadashi Kawamata, AZ Zeno).

Die Fachleute sprachen sich im Weiteren für die Wiederherstellung beziehungsweise Entfernung von „If you go down in the woods today“ von Fortyn/O‘ Brien im Joseph Stübbenpark und von „Labyrinth & Pleasure Garden“ von Jan Vercrysse im IJzerpark aus. „Western von Dirk Zoute an der Ecke Dorpstraat/Dudzelestraat in Westkapelle soll fertiggestellt werden und der „Hochsitz für Rettungsschwimmer“ von Kris Martin soll einen Ort am Strand bekommen, der im Sommer nicht von Strandkabinen verdeckt wird.

Fokus auf Exzellenz als fester Bestandteil einer Stadtentwicklungsstrategie
Die Fachleute vertraten die Ansicht, dass Knokke-Heist aufgrund seiner Geschichte, seines kulturellen Erbes und seines Zielpublikums auf jeden Fall in eine Skulpturenpolitik investieren sollte, in der künftig noch klarere Entscheidung getroffen werden und der Schwerpunkt auf Spitzenqualität liegt. Kunst braucht nicht überall zu sein; wichtig ist, dass das Potenzial vorhanden ist, dass sie an einem Ort als echter Bedeutungsträger wirken kann. Beispiele dafür sind „Köpfe oder Lemuren“ von Franz West zusammen mit der Neukonstruktion des Rubensplein oder „Hospitality“ von Barry Flanagan in der Dünenlandschaft des Zwin. Das Expertenteam plädierte daher dafür, die Integration von Kunst so weit wie möglich in eine Stadtplanungsstrategie einzubetten.